Grete Weil

Grete Weil (eigentlich Margarete Elisabeth Jockisch), geboren am 18. 7. 1906 in Rottach-Egern/Obb. als Tochter einer jüdischen Rechtsanwaltsfamilie. Aufgewachsen in München, wo ihr Vater Siegfried Dispeker eine Kanzlei unterhielt. Sie begann früh zu schreiben. Später Germanistik-Studium in München, Frankfurt/M. und Berlin. 1932 Heirat mit dem Dramaturgen Edgar Weil. Der Nationalsozialismus unterbrach ihre schriftstellerische Arbeit. Im März 1933 verhafteten die Faschisten Weils Mann zusammen mit der Direktion der Münchner Kammerspiele; als Jude blieb er 14 Tage in sogenannter „Schutzhaft“. Nach der Freilassung Überlegungen, Deutschland zu verlassen. Grete Weil gab den Plan einer Dissertation über das „Journal des Luxus und der Moden“ auf und absolvierte in München eine Ausbildung bei einem Porträtfotografen. 1936 folgte sie ihrem Mann nach Holland ins Exil. In Amsterdam arbeitete Grete Weil als Fotografin. Ein Fluchtversuch bei der Kapitulation der Niederlande scheiterte. Im Juni 1941 Verhaftung Edgar Weils bei einer Straßenrazzia in Amsterdam; am 17. 9. 1941 wurde er im Konzentrationslager Mauthausen ermordet. Grete Weil entging den 1942 massiv einsetzenden Deportationen zunächst durch die Mitarbeit beim Jüdischen Rat in Amsterdam. Im Herbst 1943 tauchte sie schließlich unter und überlebte Verfolgung und Krieg in einem Versteck. Durch Weils Hilfe konnte auch ihre 1938 ebenfalls nach Holland emigrierte Mutter Isabella der Deportation ...